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Ratgeber: Der Orgasmus

Als Orgasmus bezeichnet man das intensive Gefühlserlebnis auf dem Höhepunkt sexueller Erregung, bei dem sich die während der Masturbation oder des Geschlechtsverkehrs aufgestauten körperlichen und mentalen Spannungen schlagartig auflösen. Heftiges sexuelles Verlangen (Trieb, Libido) findet dabei Befriedigung in einem Ausbruch rauschähnlicher, ekstatischer Glücksgefühle. Dem Orgasmus voraus geht eine Phase steigender sexueller Erregung, welche kurz vor dem Höhepunkt in die sogenannte Plateauphase (anhaltend heftige Erregung) übergeht.

Dem Orgasmus folgt ein angenehmes Gefühl der Entspannung, innerer Zufriedenheit und eines tief empfundenen Wohlbehagens, das umso ausgeprägter ist, je intensiver der Orgasmus erlebt wurde.

Die Phasen des Orgasmus:

Der Orgasmus – Erregung

Frauen gelangen am sichersten zum Orgasmus, wenn sie liebevoll-zärtlich oder auch feurig-intensiv an ihrer Klitoris stimuliert werden oder sich selbst dort verwöhnen. Viele Frauen können überhaupt NUR SO einen Orgasmus bekommen. Auf dem Höhepunkt ihrer Lust, besser noch nach einem oder mehreren selbst herbei gezauberten „Solo-Orgasmen“, empfinden sie dann die vaginale Erfüllung durch den männlichen Penis, ein Sextoy oder die Finger des Partners als Krönung und Bereicherung ihres „finalen“ Orgasmus.

Was geschieht in der Erregungsphase?

Bei der Frau schwellen die Schamlippen deutlich an. Die Klitorisspitze erigiert ähnlich dem männlichen Penis. Die Spannung der Vaginal- und Beckenbodenmuskulatur nimmt zu und die Gebärmutter verändert ihre Position im Unterleib. Die Brüste der Frau werden fester, die Brustwarzen richten sich auf und sind nun ebenfalls extrem sensibel für feinste Berührungen.

TIPP: Die richtige Stimmung, das Vertrauen in den Partner, das Gefühl von Geborgenheit und Harmonie, ein romantisches Ambiente und die Achtsamkeit des Mannes sind dabei für Frauen ganz wichtig.

Beim Mann führt die sexuelle Erregung zu einem verstärkten Bluteinstrom in die Penisschwellkörper, wobei gleichzeitig der Blutabfluss gedrosselt wird. Das Glied wird länger, dicker und richtet sich auf. Der Penis kann sich dabei auf mehr als das Doppelte vergrößern. Besonders die Eichel, welche ebenfalls aus schwellfähigem Gewebe besteht und extrem sensibel ist, schwillt enorm an und verfärbt sich bei manchen Männern tief rot bis violett.

TIPP: In sexuelle Erregung geraten Männer im Wesentlichen auf zweierlei Wegen – einmal über visuelle Reize (nackte Frau, erotische Fotos, Fantasien, Filme, Pornografie); zum anderen reichen oft geringfügige körperliche Stimulationen an den Geschlechtsteilen, um seine harte Männlichkeit „auferstehen“ zu lassen. Ein ganz privater Strip, ein ausgiebiges Vorspiel mit sanften Streicheleinheiten an Penis und Hoden, aber auch belebende Ganzkörpermassagen bringen Männer richtig in Fahrt.

Der Orgasmus – Plateauphase

Bei der Frau nimmt die Muskelanspannung im Becken- und Vaginalbereich noch einmal drastisch zu. Sie ist nun heftig erregt und kaum noch in der Lage, ihre körperlichen Reaktionen bewusst zu kontrollieren.Die Bartholindrüse unterhalb der Vaginalöffnung Richtung Po sondert nun ein Sekret ab, welches Vulva und Scheideneingang feucht und flutschig macht.

TIPP: Viele Frauen mögen es, wenn der Partner die Feuchtigkeit in ihrem Intimsten für zärtliche Fingerspiele nutzt – oder diesen glitzernden Nektar ihrer Sehnsucht mit der Zunge genießt …

Beim Mann schwellen nun auch die Hoden deutlich an. Der Hodensack zieht sich zusammen und hebt die Hoden nahe an den Körper heran. Die Prostata füllt sich prall mit Sperma. Der Mann spürt ein drückendes, intensives Lustgefühl im Unterbauch. Der Penis wird noch einmal härter, größer und nimmt mitunter eine deutliche Rotfärbung an. Die Cowper‘sche Drüse in der vorderen Harnröhre sondert ein schleimiges, durchsichtiges Sekret ab (Lusttropfen), welches die Eichel gleitfähig macht.

TIPP: Penis und Eichel des Mannes sind nun extrem sensibel! Manche Männer mögen es, wenn jetzt die Lippen oder die Zunge der Frau die zarte Lusttraube umspielen. Andere wiederum erregt es, den festen Griff von Frauenhänden zu spüren, die ihren Hodensack umschließen und behutsam kneten.

TIPP: Um einen zu frühen Orgasmus des Mannes zu verhindern, kann SIE seinen Hodensack mit Daumen und Zeigefinger oberhalb der Hoden umschließen und sanft nach unten ziehen. Einen ähnlichen Effekt erzielt SIE, wenn sie seine Eichel oder den Penisschaft mit der Hand umschließt und für einige Sekunden kraftvoll zusammenpresst.

Der Orgasmus – Orgasmusphase

Beim Orgasmus ist das Bewusstsein bei beiden Geschlechtern vollständig auf das sexuelle Erleben fokussiert. Die Umwelt wird nicht mehr wahrgenommen. Heftige, lustvolle Gefühle, eine Art „angenehmer Schmerz“ (Lustschmerz) breiten sich von den Geschlechtsorganen beginnend im gesamten Körper aus. Der Orgasmus der Frau wird von ruckartigen, rhythmischen Kontraktionen der Vaginal-, Anal- und Beckenbodenmuskulatur sowie der Gebärmutter begleitet. Ein ausgeprägter Orgasmus bringt es auf 10 bis 15 Kontraktionen und kann bei Frauen bis zu 1 Minute andauern. Dabei verengt und verfestigt sich die Vaginalöffnung (orgastische Manschette) und umschließt kraftvoll und pulsierend den Penis des Mannes.

TIPP: Viele Frauen lieben es, während des Orgasmus den harten Penis, die Finger des Partners oder ein Sextoy in sich zu spüren, weil sie dadurch das wunderschöne Gefühl in der Vagina noch intensiver wahrnehmen. Das kraftvolle Pulsieren der engen Scheidenmuskeln an den Fingern zu spüren, ist übrigens auch für den Mann berauschend.

Der Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper bewirkt bei vielen Frauen unwillkürliche Bewegungen und Zuckungen, heftiges Stöhnen, Schreien oder sogar Klammern (Kratzen) und Beißen des Partners.

TIPP: Manche Frauen mögen es, dabei „angefeuert“ oder sogar mit frivolen Worten „beschimpft“ zu werden. Allerdings sollte sich der Mann zuvor ganz sicher sein, dass sie wirklich darauf steht.

Orgasmen von zunehmender Tiefe und Qualität zu erleben oder gezielt herbeizuführen gelingt Frauen mit zunehmendem Alter übrigens immer besser! Es ist ein Lernprozess, der weder mit den Wechseljahren noch im Alter aufhört. Selbstbewusst und frei von der Angst vor ungewollter Schwangerschaft, ob mit oder ohne Partner, können reifere Frauen ihre Sexualität nun unbeschwerter und intensiver genießen – sie müssen es sich nur „erlauben“! Etwa jede dritte Frau ejakuliert beim Orgasmus. Die wässrige Flüssigkeit, die dabei von der Skene-Drüse (vor der Vaginalöffnung Richtung Klitoris) ausgestoßen wird, bezeichnete man früher als „Freudenfluss“.

Beim Mann ist der Orgasmus durch die gleichzeitig stattfindende Ejakulation (Samenerguss) zweifelsfrei erkennbar. Der Orgasmus selbst ist Folge heftiger, rhythmischer Kontraktionen der Beckenboden- und Penismuskeln. Die prall mit Sperma gefüllte Prostata zieht sich krampfartig zusammen, wodurch der Samen mit hohem Druck ausgestoßen wird (Ejakulation). Auch die Harnröhre, die von den Hoden abführenden Samenleiter und die Analmuskulatur ziehen sich mehrfach ruckartig zusammen.

TIPP: Männer können das wundervolle Gefühl, das sie beim Samenabgang empfinden, noch verstärken, indem sie schon vor dem Orgasmus ihre Prostata massieren und im Augenblick der Ejakulation festen Druck darauf ausüben.

Bei der Ejakulation wird Sperma mit hoher Geschwindigkeit durch den Penis herausgeschleudert. Der Samenerguss dauert etwa 5 – 20 Sekunden und umfasst 3 bis 10 kräftige Stöße, bei denen insgesamt aber nur 2 bis 6 ml Samenflüssigkeit austreten. Diese Menge enthält ca. 200 Millionen Spermien.

TIPP: Beim Geschlechtsverkehr kann der Mann seinen Orgasmus hinauszögern, indem er die sogenannte CAT-Technik (Coital Alignment Technique) anwendet. Dabei verbleibt der erigierte Penis passiv so tief wie möglich in der Vagina, während der Mann, auf seiner Partnerin liegend, mit seinem Unterleib kreisende Bewegungen auf ihrem Venushügel ausführt und somit die Klitoris stimuliert.

Am besten geht das, wenn beide im Intimbereich (frisch) rasiert sind und viel Gleitmittel oder Lotion benutzen (auf den Venushügel auftragen). Günstig ist es dabei auch, wenn ER etwas höher (Richtung Kopf) auf ihr liegt. Während SIE einen prickelnden klitoralen Orgasmus (oder auch mehrere) erlebt, wird seine tief in der Scheide ruhende Eichel kaum stimuliert. Er gönnt sich SEINEN Orgasmus erst, wenn er sicher sein kann, seine Partnerin nachhaltig befriedigt zu haben.

TIPP: Um den Orgasmus des Mannes zu verlängern, sollte der Mann/die Frau beim Masturbieren auch während der Ejakulation die Stimulation des Penis fortsetzen.

Der Orgasmus – Entspannung

Nach dem Orgasmus tritt bei beiden Geschlechtern eine Phase tiefer Entspannung (bei Männern durchaus auch Erschöpfung) und wohliger Wärme ein, welche den ganzen Körper durchflutet. Vor allem Frauen empfinden nun ein großes Verlangen nach Zweisamkeit, Kuscheln und haben ein großes Harmoniebedürfnis. Während der Mann danach eine recht ausgiebige Erholungsphase benötigt, können Frauen schon nach kurzer Zeit weitere Orgasmen erleben, die meist sogar noch intensiver sind als die vorhergegangenen Höhepunkte.


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